Ein KMU wird nicht durch Tech­no­lo­gie alleine zum digi­ta­len Vorzeige­unternehmen. Nebst dem expe­ri­men­tie­ren mit Mög­lich­kei­ten der digi­ta­len Welt, braucht es auch eine Kultur, welche die Trans­formation unter­stützt. Erst dann kann auch ein wirk­li­cher Mehrwert für Kunden und Unter­neh­men erschaf­fen werden. Lernen Sie die vier Typen der Digi­ta­len Reife kennen und schätzen Sie Ihr Unter­neh­men selber ein.

In einem der letzten Artikel habe ich erläu­tert, wie die Digitale Reife eines Unter­nehmens erhoben wird. Ihnen als Unter­nehmer hilft die Analyse zur Standort­bestimmung und gibt konkrete Handlungs­empfehlungen zum Start in die Digitale Transformation.

Doch wie können Unter­neh­men oder Branchen abs­trak­ter und vergleich­barer ein­ge­ord­net werden? Aus der Erhebung der digi­ta­len Reife wissen wir, dass nicht nur die Digitale Kom­pe­tenz im Unter­neh­men zur Reife beiträgt. Ebenso wichtig ist der Aspekt, wie diese ins Unter­neh­men über­tra­gen wird, also das Trans­formations­management eines Unter­neh­mens. Um was handelt es sich genau?

Digitale Kom­pe­tenz – Die Digitale Kom­pe­tenz bezeich­net Initia­ti­ven und Projekte, welche durch neue Tech­no­lo­gien ermög­licht werden. Beispiels­weise sind dies, neue Prozesse, digi­ta­li­sierte Produkte oder Kundenbindung.

Trans­for­ma­ti­ons­kom­pe­tenz – Hierbei handelt es sich um die Führungs­fähigkeit im Unter­neh­men, die Digitale Trans­for­ma­tion vor­an­zu­trei­ben. Dies beinhal­tet eine aussage­kräftige Vision der Zukunft, eine moderne Kultur aber auch eine gute Zusam­men­ar­beit von IT und Business.

Wo steht Ihr Unter­neh­men betref­fend der beiden Fähig­kei­ten? Machen Sie sich kurz Gedanken und notieren Sie für beide Fähig­kei­ten einen Wert zwischen 0 und 10. Wobei die 10 für «nicht zu über­tref­fen» steht. Wir werden die beiden Werte später wieder benötigen.

Die vier Typen der Digi­ta­len Reife

Die beiden Fähig­kei­ten eines Unter­neh­mens werden in einer Matrix1 von vier Typen dar­ge­stellt. Wobei die eine Achse für die Digitale Kom­pe­tenz und die andere für die Kom­pe­tenz zur Trans­for­ma­tion steht.

Typen der Digitalen Reife - Abbildung 1

Beg­in­ners – Die digi­ta­len Anfängerhaben oft begrenzte digitale Fähig­kei­ten und setzen tra­di­tio­nelle digitale Hilfs­mit­tel wie ERP-Systeme und E‑Mail für die interne Kommuni­kation ein. Sie besitzen eine geringe Führungs­fähigkeit zum digi­ta­len Wandel und eine Kultur, die tradi­tionell geprägt ist. Sie inves­tie­ren zu wenig in Inno­va­tion und nehmen digitale Chancen nicht wahr.

Fashio­nis­tas – Die digital Modernenhaben bereits mit verschie­denen digi­ta­len Mög­lich­kei­ten expe­ri­men­tiert und diese auch imple­men­tiert. Mit einigen Pro­jek­ten konnte Mehrwert geschaf­fen werden, mit anderen nicht. Meist fehlt jedoch eine Unternehmens­strategie, welche beschreibt, wie durch die Digitali­sierung Mehrwert für Kunden sowie das Unter­neh­men gene­riert werden soll.

Con­ser­va­ti­ves – Die digital Kon­ser­va­ti­ven sind Unter­neh­men, welche eine grosse Skepsis gegen­über den neuen digi­ta­len Tech­no­lo­gien hegen. Oft unter­schätzen diese auch den poten­ziellen Mehrwert und ver­pas­sen dadurch wert­volle Chancen der Digitali­sierung. Hingegen ist für diese Unter­neh­men eine umfas­sende Stra­te­gie und von allen getra­gene Vision sehr wichtig. Inves­ti­tio­nen in die digitale Ent­wick­lung werden wohl­über­legt, aber auch zöger­lich gefällt.

Digirati – Die digitale Elite versteht es, mit digi­ta­len Tech­no­lo­gien einen Mehrwert für sich und Ihre Kunden zu schaffen. Sie besitzen eine Unternehmens­strategie, welche der digi­ta­len Ent­wick­lung gerecht wird, sowie eine in die Zukunft gerich­tete und griffige Vision. Sie eta­blie­ren eine digitale Kultur im Unter­neh­men, die hilft, weitere Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men. Digitale Projekte werden vor­bild­lich auf­ein­an­der abge­stimmt. Ihre Wettbewerbs­vorteile werden laufend weiterentwickelt.
Der Begriff «Digirati» setzt sich übrigens aus den beiden Worten «digital» und «literat» zusammen. Sinn­ge­mäss steht es für digital belesene oder die digitale Elite.

In welchem Qua­dran­ten posi­tio­niert sich Ihr Unternehmen

Inter­es­siert, wo sich Ihr Unter­neh­men ein­ord­net? Setzen Sie die beiden notier­ten Werte in die Grafik ein. Der ent­ste­hende Schnitt­punkt zeigt Ihnen, in welchem Qua­dran­ten sich Ihr Unter­neh­men befindet. Die ein­ge­tra­ge­nen Branchen geben einen gene­rel­len Eindruck der Digitalisierung.

Typen der Digitalen Reife - Abbildung 2

Sind Sie zufrie­den mit der Positi­onierung Ihres Unter­neh­mens? Wenn Sie an einer detail­lierte Analyse der Digi­ta­len Reife Ihres Unter­neh­mens inter­es­siert sind, unter­stüt­zen wir Sie gerne.

1 In Anleh­nung an das „Four Types of Digital Maturity“ – Center for Digital Business, Mas­sa­chu­setts Insti­tute of Technology